Julius Koberg

Julius Koberg 1850 – 14.04.1920 (Christian Karl Julius Koberg)

Er war eine prägende Gestalt für die Stadt Brakel. Er stammte aus 1850 (Senden, Münsterland). In Münster ging er zur Schule und begann seine Verwaltungslaufbahn in Münster. Verheiratet war er mit Marie Buddenberg, das Paar hatte fünf Kinder.

Von 1885-1919 war Bürgermeister von Brakel, er wurde zweimal für je 12 Jahre ins Amt gewählt. Es war die Zeit der Industrialisierung, der sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen und des Fortschritts auf vielen Gebieten. Die Infrastruktur der Stadt, die Versorgung mit Wasser, Strom fielen in seine Amtszeit. Schulen und Bauwesen brachte er voran.  

Aus seiner Amtszeit ist bekannt, er sich wiederholt Verwarnungen einhandelte durch den evangelischen Pfarrer, weil es während der Gottesdienste in der Kapuzinerkirche (Simultankirche) auf der Straße nicht ruhig genug war. Ferner war er als Reserveoffizier stets auch die preußischen Tugenden und den Nationalstolz bedacht. Die Feiern zu Kaisers Geburtstag, Jubiläen wurden eingehend gefeiert und ein imposantes Kriegerdenkmal fand auf dem Markplatz seinen Platz 1896. [2] Es bildete sich um ihn ein Honoratiorentreff im Preußischen Hof (vorher Hotel Robrecht).

Er war Gründer und von 1894-1919 Vorsitzender des „Verschönerungsverein“, später Heimatverein [1]. Das Naherholungsgebiet Kaiserbrunnen mit dem Namen „Kaiser-Wilhelm-Hain“ entstand in dieser Zeit. Er engagierte sich in weiteren Bereichen und er besaß großes Ansehen in der Stadt.

1956 wurde eine Straße im Wohngebiet Heineberg nach ihm benannt. Sein Grab auf dem Friedhof ist noch vorhanden und wird von der Stadt gepflegt, eine Ehre, die nur Ehrenbürgern zuteil wird. Über eine formelle Auszeichnung ist nichts bekannt. Im Protokoll des Verschönerungsverein von 1920 findet sich der Hinweis, dass „an einem Platz, wo die Aussicht auf Brakel besonders schön ist, als „Julius-Höhe“ zu benennen.“ [3]

Schriften
Julius Koberg 1901: „Bericht über die Veraltung der Stadt Brakel während der Zeit vom 1. April 1886 bis 31. März 1901 (Teil II)- in Verbindung mit der Geschichte der Stadt. 1. Teil: Gesichte der Stadt Brakel, S. 4-25. 2. Teil: Die Verwaltung der Stadt vom 01.04.1886-31.03.1901, S. 26-74. Buchdruckerei Emil Ruthe, Brakel, 1901

Literatur
[1] Bettina Eller-Studzinsky 1999, S. 31 ff
[2] a.a.O., S. 39 f
[3] a.a.O., S. 43