Bevölkerungsentwicklung der Kleinstadt Brakel
Die Chronikern früherer Zeit informieren meist regelmäßig über die Bevölkerungszahlen – nach dem Schema: gesamt, weiblich, männlich, Religionszugehörigkeit (katholisch, evangelisch, jüdisch)“. Ferner Heiraten, Geburten, Sterbefälle. Hier sind Daten aus verschiedenen Quellen zusammengefasst, um die Entwicklung zu zeigen.
Brakel war eine ansehnlich Kleinstadt mit selbstbewusster Stadtbevölkerung und gewissen Vorrechten. Die Erweiterung im Mittelalter betrifft die Ausnahme der vielen Wüstungen rund um die Stadt.
In der Zeit der Herrschaft der Fürstbischöfe tritt eine gewisse Stagnation und Abnahme ein. Positive Entwicklung gibt es mit den Preußen ab 1803, wobei bis 1850 eine schwierige Zeit Missernten folgt sowie die Umstellung der Abgaben an Adel und Klöster, die Separation. Die Aus- und Abwanderungszeit um 1850 hinterlässt deutliche Spuren.
Mit der Eisenbahn (1864), der Zuckerfabrik (1880) und der Industrie (um 1900) wächst die Stadt über ihre alte Stadtmauern hinaus. Nach der Marke 3.000 wird die Zahl 4.000 schnell erreicht. Die Aufnahme von Ostflüchtlingen nach dem Krieg ist gewaltig und bringt die Stadt in ein neues Gleichgewicht mit Infrastruktureinrichtungen, großen Baugebieten, Verkehr.
Einwohner (Zahlen auf 100 gerundet)
Brakel Kernstadt
Jahr | Einwohnerzahl | Jahr | Einwohnerzahl |
1500 | 1.500 | 1900 | 3.300 |
1650 | 1.300 | ||
1750 | 1930 | ||
1820 | 2.500 | 1950 | 6.000 |
1960 | 6.500 | ||
1875 | 3.000 | 1995 | 8.000 + 2.000 Belgier |
Stadt Brakel gesamt (mit 14 Teilorten) und Kernstadt
Jahr | Einw. gesamt | Einw. Kernstadt | Bemerkung |
1975 | 15.400 | 8.600 | Gebietsreform |
1990 | 16.500 | 8.600 | |
1995 | 17.000 | 10.200 | |
2000 | 17.900 | 10.500 | Höchststand |
2020 | 16.300 | 9.700 | |
2030 | 14.800 | Trend (2021) | |
2040 | 14.200 | Trend (2021) | |
Demografie
Brakel im strukturschwachen Raum unterliegt einer negativen demografischen Veränderung seit den Jahren nach 2000. Die Trendangaben beruhen auf den Zahlen des IT NRW, hier von 2021. Die Nähe zu den Zentren Paderborn, Bielefeld und Kassel sowie die Migration mindert die ungünstige Prognose vermutlich. Der Trend gilt für die Stadt insgesamt mit den Ortsteilen.