Mennoniten als Glaubensrichtung in Brakel
Schon vor und verstärkt nach 1990, dem Fall des Eisernen Vorhangs, sind Russlanddeutsche in ihre alte Heimat Deutschland gekommen. Sie sind überwiegend Anhänger der Glaubensrichtung der Mennoniten, der alten Täuferbewegung aus der Zeit nach der Reformation von 1517. Sie führen sich auf das Jahr 1525 zurück. Der Name leitet sich vom friesischen Theologen Menno Simons (1496-1561) ab, der als eh. Priester es schaffte, die Bewegung zu einen.
Wichtiger Abgrenzungspunkt ist die Erwachsenentaufe, nicht die Kindertaufe und die Gewaltfreiheit (Wehrlosigkeit). Wichtig ist ihnen auch die Gemeinschaft und eine Lebensgestaltung nach der Bibel.
In Münster, Lambertikirche, erinnern Metallkäfige am Turm an das gescheiterte Experiment „Königreich von Münster“ 1534/35. Die Verfolgung der Täufergemeinden allgemein fing an und viele wanderten ab im Lauf der Zeiten, so eine große Welle ab 1763 nach Russland, wo sie bald 100 selbständige Kolonien bildeten.
Die mennonitische Kirche ist heute eine evangelische Freikirche und ist weltweit zu finden. vor allem in den USA. Von den über 2 Mio. Gläubigen leben 30 % dort. Nur 3 % sind es in Europa. In Deutschland waren es 30.000 (2022) Mennoniten.
Die Gemeinden sind formell autonom, sie kennen keinen Bischof oder Hierarchie. Einheitliche Bekenntnisschreiben gibt es nicht, nur Zusammenschlüsse für die Wahrnehmung von Teilaufgaben. Es gibt sie in liberaler Form und konservativer Form mit Kopftuch und Röcken für die Frauen. Ihr generelles Motto (Überlebenskonzept) bis heute ist Anpassung und Abgrenzung.
Mennoniten Brüdergemeinde Brakel
Das 1995 errichtete große mennonitische Bethaus befindet sich am Ender Driburger Straße bei der Einmündung in die Ostwestfalenstraße B252, „Zum Siechenbach 1“. Dort steht ein großer multifunktionaler Bau mit Gastronomie für die Feiern. Der großer Parkplatz ist zu den Versammlungen immer voll besetzt.
Ein Beitrag über die Russlanddeutschen in Brakel ist hier zu finden.