Jüdisches Leben in Brakel und Umgebung
Das Kapitel Jüdische „Leben in Brakel“ fällt etwas umfangreicher aus. Die jüdischen Einwohner waren schon früh da (im ganzen Hochstift Paderborn), emanzipierten sich im 19. Jahrhundert zu angesehenen Mitbürgern und integrierten sich vorzüglich in die ländliche Gesellschaft und Stadt. Brakel war Synagogengemeinde und hatte lange über 100 jüdischer Personen. Sie beteiligten sich aktiv in Vereinen, als Förderer und Spender bei vielen Projekten. Viele blieben hier und wanderten nicht in die größeren Städte.
Sie waren vorwiegend Kaufleute mit Ladengeschäften, Metzger, Viehhändler und sehr guter Schulbildung.
Die Verbindung zur Landwirtschaft ist ein weiteres Gebiet, das hier besonders interessiert. Deshalb beschäftigen sich mehrere Beiträge mit Juden und Landwirtschaft.
Der Bereich Landwirtschaft
Das Zusammenleben bekam Risse gleich nach dem Ersten Weltkrieg, welches sich zunächst kaum auswirkte. Aber die Vorzeichen bewirkten, dass ausgesprochene Repression und Verfolgung möglich wurden.
Kenntnisnahme und Aufarbeitung
Das Buch Ewald, Geschichte der Stadt Brakel von 1925 streift die „Judenverhältnisse“ nur an zwei Stellen: die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg (S. 212) und die Emanzipation um 1808 mit der Namensgebung (S. 260). Alles weitere bleibt ausgeklammert.
Erst um 1980 und danach kommt Bewegung in die Kenntnisnahme und Aufarbeitung der geschichtlichen Vergangenheit. Stadtrat und Gremien tun ich schwer, aber unterstützen die Aufarbeitung. Literarische Marksteine sind das Buch Engemann/Ernst (1988) mit Heft der Brakeler Schriftenreihe (1990), das Historische Handbuch der jüdischen Gemeinschaften (2013) und der Verlegung der Stolpersteine (2023).
Beiträge
- Beitrag über „Judenverhältnisse“ im Buch Ewald (1925), Geschichte der Stadt Brakel (hier)
- Über die Rolle der Juden bei der Ablösung der Zehnten Anfang 19. Jh. (Bauernbefreiung) (hier)
- 1843; Die jüdischen Bewohner in der Volkszählung von 1843 (hier).
- Notgeldscheine 1921 mit Spott über die Juden (hier)
- Antisemitismus am KWG Höxter? Die Schüler Oskar und Kurt Heineberg aus Brakel erleben
Beschuldigungen 1922 und 1928 (hier). - Beitrag mit Hinweisen über Jüdische Emigration ab 1925 hier
- Beitrag über das Zusammenleben in Brakel um 1930 und davor hier
- Beitrag Restriktionen, Verfolgung, Terror ab 1933 hier
- Beitrag über die Ereignisse der Pogromnacht am 9. Nov. 1938 in Brakel hier
- Jüdischer Friedhof in Brakel, Straße „Am Hembser Berg“ (hier)
- Beitrag über die Wechsel-Ausstellung Holocaust in Brakel 2021 hier
- Das eh. Haus Rothenberg, Am Markt 5, heute Haus des Gastes, spielt eine besonderen Rolle in der Zeit der Verfolgung und danach (hier)
- Stolpersteine in Brakel, Verlegung seit Dez. 2023 (hier)