Ehrenbürger und weitere
Liste der Ehrenbürger der Stadt Brakel
Ehrenbürger haben sich im besonderen Maße für ihre Stadt verdient gemacht und ihr Ansehen vermehrt. Darüber muss der Stadtrat entscheiden. Nur wenige Personen haben es auf das Podest geschafft. Das hängt wohl auch mit den Pflichten der Stadt zusammen für die Grabpflege.
Seit 1980 werden Verdienstmedaillen vergeben: Alle drei Jahre für drei Personen aus den Bereichen Kultur, Soziales und Sport.
Johannes Meyer (Puppen-Meyer), Kaufmann und Stadtverordneter, 1927
Beda Kleinschmidt, Dr., Pater OFM, Kunstwissenschaftler und Egge-Pater, 1930
Petrus Legge, Dr., Bischof von Meißen, 1951 in Brakel gestorben, 1932
Joseph Micus, Rektor der Volksschule Brakel, Heimatfreund und Vereinstätigkeit, 1961
Franz Hillebrand, Geistlicher Rat, Pfarrer St. Michael und Leiter von Einrichtungen der Kirche wie Krankenhaus und Altenheim, 1990
Adolf Hitler (Reichkanzler) und Paul von Hindenburg (Reichspräsident) wurden 1933 zu Ehrenbürgern ernannt („einstimmig und debattenlos“, Brakeler Anzeiger 26.04.1933). Dafür war die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft 1946 einstimmig, heißt es in einer damaligen Mitteilung. In der Realität wurde erst in den 1990er Jahren durch den Stadtrat die Aberkennung förmlich vollzogen.
Die 1938 angelegt Ringstraße wurde 1939 in Hermann-Göring-Straße umbenannt. Der Name wurde 1945 gelöscht.
Kaufmann Johannes Meyer 1927
genannt Puppen-Meyer; nach Aussage des verstorbenen Stadtamtmannes H(ermann) Hoffmeister soll Kaufmann Meyer Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr und Vorsitzender des Kriegervereins gewesen sein; Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Brakel ausweislich einer Bilddokumentation im Ratskeller des Rathauses Brakel.
Auszug aus vorliegenden Aufzeichnungen der Stadt Brakel, Manuskript Stand 24.09.1990
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Lebensdaten: geb. am 04.07.1843, gest. am 08.01.1931
Pater Beda Kleinschmidt 1930
genannt „Eggepater“; Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Brakel ausweislich einer Bilddokumentation im Ratskeller des Rathauses Brakel; zur Konkretisierung der Aussagen bedarf es einer Nachforschung im Stadtarchiv
Auszug aus vorliegenden Aufzeichnungen der Stadt Brakel, Manuskript Stand 24.09.1990
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Lebensdaten:
geb. am 12.10.1857 in Brakel, gest. am 07.03.1932 in Paderborn. Taufname Julius, Theodor Kleinschmidt. Er war das 7. von 12 Kindern des Ferdinand Kleinschmidt (1829-1876, Klempnermeister) und seiner Ehefrau Getrud geb. Robrecht (geb. 1839 in Nieheim).
Beda Kleinschmidt, war Franziskaner im Orden O(rdo) F(ratres) M(inores).
Sein Vater war Klempnermeister Julius Theodor Kleinschmidt, er wuchs als 7. von 12 Kindern im Torwächterhaus am Hanekamp auf. Eine Gedenktafel wurde 1979 angebracht.
Tätigkeiten
1888 Franziskaner OFM
1992 Preisterweihe und Lehrtätigkeit an Schulen
1915 Dr. theol. der Universität Freiburg für seine Werke auf dem Gebiet der Kunstgeschichte und Liturgie. Er machte viele Reisen und war Guardian (Kloster-Vorsteher) bei Bonn.
In den späteren Jahren (1925-1932) war er Priester der Gemeinde Kempenfeldrom, wohin er vom Bahnhof Altenbeken zu Fuß wanderte und zurück.
Weitere Erinnerungen (vgl. Artikel „Erinnerungen an den Eggepater Dr. Bedas Kleinschmidt“. Von Rudolf Koch in Die Warte 61/1989, S. 9-10):
„Am 31. Jan. 1932 hielt Pater Beda den Lichtbilderbvortrag in der Stadthalle zu Brakel ‚Eine Reise in das heilige Land‘. Es war sein letzter Vortrag, fünf Wochen später starb er im Alter von 64 Jahren. “
Auszeichnungen
- Ehrenbürger der Stadt Brakel 1930
- Straßenbezeichnung „Beda-Kleinschmidt-Weg“ im Gebiet Heineberg
- Festrede 1929 beim großen Stadtjubiläum 1100 Jahre Brakel
- 1948 Errichtung des Beda-Steines (Bildstock) bei Feldrom durch den Eggegebirgsverein mit Relief-Kopf (vgl. Beda-Gendenkstein wiederhergestellt. Von Bernhard Reiher in Die Warte 43/1984, s. 14)9
Veröffentlichungen
- zahlreiche wissenschaftliche Bücher und Aufsätze in Zeitschriften und Zeitungen über Heilige, Altäre usw.
- Deutschtum in Übersee (1926, 1930)
- Die Basilika San Francesco von Assisi, 3 Bände, 1927
Quelle und Literatur
- Brakeler Schriftenreihe Heft 19/2005 (Sr. Apollinaris, Pater Beda Kleinschmidt 1867-32, ein Ehrenbürger der Stadt Brakel, und Text Notiz)
- Hermann Hoffmeister (1978). Ein Großer Sohn der Stadt – Zum 111. Geburtstag von Pater Dr. Beda Kleinschmidt. In: Die Warte 19/1978, S. 28-29
- Wikipedia-Eintrag Beda Kleinschmidt
Bischof Petrus Legge 1932
geb. 16.10.1882, Sohn eines Gastwirtes und Brauereibesitzers Stephan Legge und seiner aus Germete bei Warburg gebürtigen Ehefrau Therese geb. Nolte; Geburtshaus: Ostheimer Str. 8 in Brakel; Urkunde über die Verleihung des Ehrenbürgerrechts vom 27.010.1932 (Fotokopie aus dem Privatbesitz der Fam. Legge): „Die Stadtgemeinde Brakel hat durch einstimmigen Beschluß des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung ihrem Sohne, dem hochwürdigen Herrn Domprobst Peter Legge, aus Anlaß der Ernennung zum Bischof von Meißen das Ehrenbürgerrecht verliehen.“ Benennung einer Straße am Heinefelder Weg in Richtung Kaiserbrunnen mit dem Straßennamen „Petrus-Legge-Weg“.
Auszug aus vorliegenden Aufzeichnungen der Stadt Brakel, Manuskript Stand 24.09.1990
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Lebensdaten: geb. am 16.10.1882 in Brakel, gest. am 09.03.1951 in Bautzen (Grabstätte)
Er war als ältestes von zehn Kindern des Bierbrauers Stephan Legge und seiner Ehefrau Therese, geborene Nolte aus Warburg-Germete. Die Familie hatte 10 Kinder und wohnte im Haus Ostheimer Straße 8 (Baudenkmal), wo seine Eltern seit 1871 eine Gastwirtschaft betrieben. Sein Bruder Theodor Legge (1889-1969 in Arnsberg) wurde ebenfalls Priester.
Tätigkeit
- 1907 Priesterweihe
- über verschiedene Stationen nach Magdeburg (Domprobst) und Organisation des Katholikentages 1928
- 1932 Bischof von Meißen, Wahlspruch: Contra spem in spem credere (Gegen alle Hoffnung an die Hoffnung glauben). Die Diözese Meißen ist katholische Diaspora mit 5 % Bevölkerungsanteil.
- 19334 Ehrendoktor der Universität Würzburg
- 1935-1937 Untersuchungsgefängnis in Berlin und Musterprozess wegen Devisenvergehen. Zeitweise Entfernung aus dem Amt.
- 1935-37 Exil im Elternhaus Brakel und Einrichtung einer Hauskapelle mit Barockaltar (Altar heute im St. Antonius-Altenheim)
- 1937 Rückkehr ins Amt. Kritische Distanz zum Nationalsozialismus.
- 1950 Autounfall bei Rückfahrt aus Berlin
Auszeichnungen
- Ehrenbürger Brakel 1932
- Straßenbenennung „Petrus-Legge-Weg“ im Gebiet Heinefeld
- Gedenktafel am Elternhaus Ostheimer Str. 6
- 1982 Umbenennung des Städtischen Gymnasiums in „Petrus-legge Gymnasium“
Quellen und Literatur
- Wikipedia-Eintrag hier
- Manuskript Hermann Hoffmeister: Zum 100. Geburtstag, 75-jährigen Priesterjubiläum und goldenen Bischofsjubiläum. Bischof und Ehrenbürger der Stadt Brakel Dr. Petrus Legge leitete in schwieriger Zeit 1932-1951 das Bistum Meißen. Bischofsgedenken am 10.10.1982 mit Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt bei der Altarkonsekration in St. Michael Brakel
- Ausstellungsprojekt Brakeler Persönlichkeiten (Stadtmuseum Brakel 2000): Petrus Legge, Bischof von Meißen
Rektor Joseph Micus 1961
Rektor i. R. Joseph Micus, Ehrenbürger der Stadt Brakel, Inhaber des EK I des 1. Weltkrieges, des päpstlichen Ordens PRO ECCLESIA ET PONTIFICE und des Bundesverdienstkreuzes am Band, verstorben am 29.058.1971; „Mehrere Generationen war er als Rektor der Volksschule Brakel, Organist und Chorleiter an St. Michael sowie Leiter des Männergesangvereins [von 1868], ein besonders geachteter Erzieher und erfolgreicher Lebensgestalter. Gerechtigkeitssinn, Tatkraft und Liebe zu Heimat zeichneten ihn aus. Viele Jahrzehnte war er stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvorsitzender, den er ab 1955 leitete. Als Orts- und Heimatpfleger und Vorsitzender des Ortsverbandes des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge hat er viele Anregungen gegeben und Bleibendes geschaffen. Die Chronik der Stadt trägt über lange Jahre hindurch seine Handschrift.
Auszug aus vorliegenden Aufzeichnungen der Stadt Brakel, Manuskript Stand 24.09.1990
In Würdigung seinen besonderen Verdienste um das Gemeinwohl der Stadt wurden ihm anlässlich der Vollendung des 80. Lebensjahres im September 1961 (28.09.1961) die Ehrenbürgerrechte der Stadt verleihen.
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Lebensdaten: geb. 1881, gest. 1971
Pfarrer Franz Hillebrand 1990
Pfr. Hillebrand hat neben seinen vielfältigen Aufgaben als Pfarrer und Seelsorger ein weites Aufgabenfeld auf dem Gebiet der Caritas wahrgenommen. Hervorzuheben sind die maßgebliche Mitwirkung des Genannten beim Neubau des Krankenhauses in Brakel, beim Erhalt und der künftigen Sicherung des Krankenhausstandortes Brakel, bei der Einrichtung und dem Neubau der Krankenpflegeschule und der Altenpflegeschule in Brakel, beim Neubau des Altenheimes in Brakel und bei der Übernahme des St. Josefhauses in Brakel-Bökendorf durch die Katholische Kirchengemeinde Brakel. Besondere Verdienste hat sich Pfarrer Hillebrand auch bei der Einrichtung des Caritas-Beratungszentrums für den Kreis Höxter in Brakel erworben und bei der Einrichtung der Caritas-Sozialstation für die Stadt Brakel. Darüber hinaus hat Pfr. Hillebrand auch besondere Aktivitäten beim Ausbau des Pfarrzentrums und bei der Renovierung der Kapuzinerkirche entfaltet, die die städtebauliche Entwicklung der Stadt positiv beeinflusst haben.
Auszug aus vorliegenden Aufzeichnungen der Stadt Brakel, Manuskript Stand 24.09.1990
Urkunde über die Verleihung des Ehrenbürgerrechts:
„Die Stadt verleiht entsprechend einem Beschluss des Rates der Stadt Brakel vom 22. Mai 1990 dem hochwürdigen Herrn Geistlicher Rat Pfarrer Franz Hillebrand anlässlich der Vollendung des 75. Lebensjahres am 2. Juni 1990 in Würdigung besonderer Verdienste auf dem weiten Aufgabenfeld caritativer Tätigkeit und damit um die Stadt Brakel das Ehrenbürgerrecht.
Brakel, den 22. Mai 1990″.Auf Anregung des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes der Katholischen Kirchengemeinde St. Michael Brakel ist Pfr. Franz Hillebrand am 9. Juli 1986 im Ratssaal ‚Alte Waage‘ das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.
Weitere Informationen aus anderen Quellen
Lebensdaten: geb. am 02.06.1915 in Steinheim, gest. am 12.08.1996 in Brakel
Tätigkeit
1941 Priesterweihe in Paderborn, Stationen im Ruhrgebiet
1966 Pfarrer in Brakel
- Auszeichnungen:
- Träger des Goldenen Caritas-Kreuzes
- Ehrenbürger der Stadt Brakel 1990
- Träger des Bundesverdienstkreuzes
Literatur
- NW v. 02.06.1995: „‚Glücksfall für Brakel‘ wird heute 80 Jahre. Empfang für Franz Hillebrand. Einziger noch lebender Ehrenbürger der Stadt“
- NW v. 14.08.1996: Brakel trauert um letzten Ehrenbürger. Pfarrer Franz Hillebrand ist tot.
Jakob Müller 1955
Der Bürgermeister der Stadt von 1919-1945 bekommt 1955 eine Ehrengrabstätte auf dem Friedhof in Brakel. Ihm sind viele Strukturmaßnahmen gelungen und er kam aufrecht durch die schwierige NS-Zeit (hier).
Ellen Mönnikes 2022
Frau Mönnikes (91 Jahre) erhält die Auszeichnung für ihre Musikausübung und ihr Klavierspiel für andere über Jahrzehnte, insbesondere in Altenheimen. Der Landrat Michael Stickeln zeichnet sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus.
Das WB v. 27.01.22022 schreibt: „Ihr Leben ist Musik“