Die Vincentinerinnen in Brakel (Vinzentinerinnen)

Die Vincentinerinnen in Brakel

Sie kamen im Jahr 1850 nach Brakel mit zunächst zwei Schwestern und übernahmen Aufgaben der Alten- und Krankenpflege im alten St. Hospital zum Heiligen Geist des ehemaligen Kapuzinerklosters. Es war 1849 eingerichtet worden in das frühere Back- und Brauhaus des Klosters. „Seit dieser Zeit besteht das heutige St. Vincenz-Hospital“, schreibt Pfr. Hillebrand in einem Beitrag. [1]

Mit dem Betrieb des Hospitals stieg auch die Zahl der Schwestern und erreichte über die Jahre jeweils bis zu 10 Schwestern im Dienst. Sie bildeten einen kleinen Konvent und hatte eine eigene Kapelle als Anbau des alten Gebäudes. Eine Schwester war auch im Gemeindedienst in Brakel im Einsatz und im Stadtbild unübersehbar mit der alten großen zweiflügelige Haube in Weiß gut zu erkennen.

1974 bezog das Krankenhaus die Neubauten auf dem Heineberg vor den Toren der Stadt. Die Vincentinerinnen blieben in der Ostheimer Straße und waren im Altenheim tätig (Neubau von 1977). Zuletzt, im Jahr 2020, waren es

  • Schwester Anselma, die 41 Jahre als Küchenschwester und in der häuslichen Pflege arbeitete und
  • Schwester Sigrun , die 16 Jahre als Heilpädagogin und Krankenhaus-Seelsorgerin in Brakel tätig war.

Im Juli 2020 fand anlässlich ihrer Verabschiedung ein feierlicher Freiluft-Gottesdienst im Innenhof des alten Klosters statt. Die Schwestern übersiedeln mit 80 und 84 Jahren in das Altenheim des Ordens in Borchen-Kirchborchen. Die Erinnerung an die Zeit der Ordensschwestern in Brakel zeigen zwei Kirchenfenster (aus Paderborn, vom Landeshospital) an der Außenwand zum Innenhof.

Schwester Sigrun war sehr menschenzugewandt und sprach gerne mit Leuten bei ihren Stadtbesuchen (Erinnerung d. Verf.). Die Fahrt im Riesenrad bei Annentag mit Pfarrer Wilhelm Koch war ein jährliches Ritual mit Pressenotiz.

Die Schwesterntracht der Vincentinerinnen unterscheidet sich von der der Schulschwestern auf der Brede: Das Kleid ist hoch geschlossen mit weißem Kragen, das Kleid der Schulschwestern hat einen weißen V-Ausschnitt. Bis in die 1950er Jahre war eine breite Flügelhaube auffälliges Kennzeichen des Ordens.   

Hier der Artikel
WB v. 27.7.2020 „KHWE verabschiedet Vincentinerinnen im St.-Antonius-Seniorenhaus – 170-jährige Geschichte geht zu Ende“

Quellen
[1] Franz Hillebrand (1979): Sozial-karitative Dienste in Brakel in Geschichte und Gegenwart“. In: Brakel 829 – 1229 – 1979. Hg. Stadt Brakel, Druck Huxaria Höxter