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Der Dreißigjährige Krieg ruiniert das Land

Der Dreißigjährige Krieg (1818-1848) war aufgrund Durchzugsgebiet der Truppen der kaiserliche Liga (katholisch), Schweden, Hessen u. a. (evangelisch). Die Nähe zu Hessen führt zu einem nicht nachlassenden Einsatz um Teile des Hochstifts, insbesondere im Raum Warburg und Brakel.

Ruprecht Ewald widmet diesem Kapitel 25 Seiten (S. 173-203), in dem die Schrecken des Krieges und dieser Jahre sichtbar werden. Die Stadt Brakel beherbergte insgesamt 17 Truppenteile mit teils bis zu 200 Soldaten. Die fälligen Kontributionen (Barzahlungen) ruinierten Stadt und Privatpersonen. Die Stadt hatte am Kriegsende noch 1300 Einwohner, war hoch verschuldet und es dauerte Jahrzehnte, bis normale Leben möglich war.

Zahlreiche Dokumente aus der Stadtarchiv berichten von

  • Konfiszierung von Pferden
  • Einquartierungskosten für Mensch und Tier
  • Fuhrleistungen, Proviant und Naturalienlieferungen (Getreide, Futter, Stroh)

Die Landwirtschaft ohne Zugtiere, ohne sichere Ernten und Raubzüge in den Felder lang darnieder. Ganze Ländereien blieben unbewirtschaftet, sodass zuweilen blanke Not herrschte und Menschen abwanderten.

Die Hessen mit Major Berthold Lauffmann hatten mehrere Aufenthalte. Lauffmann heiratete hier und wurde 1649 Brakeler Bürger mit Frau und zwei Söhnen lauf Bürgerbuch. Die Vernichtung der Stadt durch die Hessen beim Abzug soll er 1848 verhindert haben durch seine Befehlsverweigerung. Ein
Theaterstück (1995) und der Berthold-Lauffmann-Weg (ca. 2000) erinnern an ihn.

Weitere Literatur

  • Dr. Herbert Engemann (1998): Der Dreißigjährige Krieg im Spiegel des Stadtarchiv. In: Die Warte Nr. 199, S. 15-17