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Die Feuerwehr in alter Zeit

Unterlage: Maschinenmanuskript 60 S. in Mappe Nachlass Johann Junker 1951. Zitate sind daraus entnommen.

Vom Fachwerkhaus mit Strohdach und Schornsteinen

Die alte Stadt war bis in die Neuzeit hinein eng bebaut. Haus an Haus mit brandempfindlichen Strohdach und Flechtwerk in Boden und Wänden. Freie Plätze gab es kaum, so dass im Brandfall das Feuer sich von Haus zu Haus bewegte „wie an einer Zündschnur“ (S. 2). Um 1800 unternahm die Stadt besondere Anstrengungen, um auch die Häuser armer Leute mit einem Hartdach (Ziegeldach) zu versehen.

Auch Schornsteine waren ein lang diskutiertes Thema. Es gab zunächst sogar eine Schornsteinsteuer! Die vor 1800 erbauten Bauernhäuser hatten noch keinen Schonstein. Der Rauch zog „von der offenen Herstelle durch Türen, Luken oder Rauchfänge ins Freies“ (S. 3). Auch der Flachs, der zum Trocknen und zur langwierigen Verarbeitung im Hause lag, war nicht selten die Ursache für einen Brand.   

Gefahrenquelle Beleuchtung mit Holzspan und Öllampe

Die Beleuchtung der dunklen Räume erfolgte zunächst mit einer einfachen Brandfackel („ein ellenlanger Holzspan“), der an einem Wandhalter steckte und langsam abbrannte. Kerzen aus Bienenwachs waren zu teuer für den allgemeinen Gebrauch. Später setzten sich die Öllampen („Krüsel“ genannt) durch, befeuert mit Öl aus Leinsamen, Rübsen oder Mohn. Auch das offene Feuer der Feuerstellen war gefährlich. Um das lästige Feueranmachen zu sparen oder sich Feuer vom Nachbar holen zu müssen, wurden die Glut mit weißer Asche bedeckt.

Die Windlichter („Lüchten“ genannt) kamen später auf. Hier war die Flamme durch einen Glashalter geschützt. Sie waren auch nach Einführung des elektrischen Lichtes um 1900 oft in Ställen weiterhin in Gebrauch.      

Hinweis: Die systematische Aufnahme der Häuser mit Nummern und Wert erfolgte Ende des 18. Jahrhunderts mit einer Feuerversicherung.