Dreikönig früher und heute

In einem Heimatbuch des (Alt-) Kreises Höxter 1927 beschreibt Dr. Wilhelm Vikar Tack aus Brakel das Dreikönigssingen. Darin ist auch die Kostümierung der Kinder beschrieben („als Königsmäntel dienten Säcke“, dazu eine „möglichst große Handtasche oder Sack zur Aufnahme der Gaben“. Die Kinder zogen am Spätnachmittag los und sangen an der Haustür:

Wir sind die Dreikön‘ge aus dem Morgenland, /
die Sonne hat uns schwarz gebrannt.“

Es folgten weitere Strophen/Verse die sich um die Geschichte mit den Heiligen drei Königen drehte und ihrem Besuch beim Kind von Bethlehem. Die möglichst handfesten Gaben sammelten die Kinder für sich selbst. Eine Haussegnung kam nicht vor, außer dass man den Bewohnern Glück wünschte.

Vikar Tack schreibt: „Das Dreikönigssingen […] ist ein wertvoller Bestandteil unserer alten Volkssitten und verdient daher, wie die alten Volksgebräuche überhaupt, unbedingt erhalten zu werden“.

Die Sternsingerbewegung

Ende der 1950er Jahre wurde dieser Brauch abgelöst durch die Sternsingerbewegung. Wieder war es ein Vikar in Brakel, Hubertus Halbfas, später Prof. Dr., der die bundes-/weltweiten Sternsingerbewegung in Brakel einführt. Die Gruppen sind mehr and die Kirchengemeinde mehr angebunden. Sie nehmen an einen Aussendungs-Gottesdienst teil,  bekommen Sternsingermaterial (Gewänder, Kronen) und sammeln mit Spendendose für andere, notleidende Kinder der Welt. Die Eltern im Hintergrund koordinieren die Aktion. 

Literatur
Christoph Völker (1927): Heimatbuch des Kreises Höxter, hrg. durch Kreisausschuss. Druck Bonifatius Paderborn, S. 145-149