Fa. FSB – Franz Schneider Brakel
Westfälisches Metallwerk Franz Schneider
1881 gründete Gürtlermeister Franz Schneider in Iserlohn einer Werkstatt für einfache Messingbeschläge. 1909 verlegte das Unternehmen seinen Sitz nach Brakel zur Umstellung der Hand- auf Maschinenfertigung. Auf dem ein Hektar großen Gelände der ehemaligen Dampfschweineschlachterei (1897-1907) wird die neue Firma aufgebaut. Die Nähe zur Steinheimer und Lippischen Möbelindustrie war mit ein Entscheidungsfaktor für Wahl Brakel. In zwei Güterwagen kam die Ausrüstung von Iserlohn.
Die von erstklassigen Möbel- und Baubeschlägen erfuhren nach 1930 eine breite Verwendung in vielen öffentlichen und Privaten Haushalten. Nach Kriegsende folgte eine harte Zeit. Sohn Maximilian Schneider („Mecki“)und Schwiegersohn Fritz Scheffler (1914-2002) treten in die Firma ein und entwickeln einen führenden Betrieb mit einer großen Betriebsgemeinschaft mit allen Mitarbeitern.
1964 wurde Werk II im Königsfeld (Industriestraße) in Betrieb genommen. Von den 600 Beschäftigten sind 150 am neuen Standort.
Beschlagindustrie in ganz Europa unter Markennamen FSB und einer der führenden Industriebetriebe im Kreis Höxter. Auf hier wird auf die Belegschaft großen Wert gelegt. Quelle: Heimatbuch des Kreises Höxter 1966, S. 292-293.
Prägendes Jahrzehnt sind die Jahr 1953 bis 1963, als John Annes Potente (1909-1983) seinen legendären Handgriff gestaltet. Formschön und ergonomisch. Er war eigentlich Ziseleur, Stahlgraveur, Werkzeugbauer, dann Leiter Entwicklung und gewerbliche Ausbildung. Das „Formgestalten“ war sein Hobby zunächst und die Modelle waren für die neue Aluminiumgießerei bestimmt. Das Modell “FSB 1034 und/oder 1051“ gehört zum Inventar des Museum of Modern Arts in New York („MoMA“).
Mit Jürgen Werner Braun aus Geschäftsführer von 1981 bis 2001 schafft das Unternehmen den Sprung an die Weltspritze. Der Designerworkshop 1986 wird legendär. Das Allerweltsprodukt Türklinke wird „zum Artefakt zur Verlängerung der Hand“ stilisiert und erfolgreich platziert. Es folgen Bücher (Edition FSB), Broschüren. Otl Aicher ist 1985 bis 1991 führender Künstler, Auf ihn geht auch das HSB-Logo, die schlichte Klinke zurück.
Die Türdrücker in dem Millionenbau 2021 Neue Nationalgalerie stammen aus Brakel.
