Fronleichnam 1933

Hier ein einfühlsamer Text Brakeler Anzeiger vom 15. Juni 1933

Fronleichnam ist gekommen, das Fest, das des Katholiken Herz höher schlagen lässt. Der Tag, wo der wahre Führer der Menschheit, der göttliche Heiland in unscheinbarer Brotsgestalt seit 700 Jahren durch die kath. Gaue der Welt getragen wird. Ein freudenreicher Bekennertag der Katholiken und zugleich Ausdruck von tiefer Liebe und Verehrung zum Heiland im höchsten Sakramente des Altars.
Siegreich steigt heute in aller Frühe die Sonne auf, ihre ersten erwärmenden Strahlen finden die Gläubigen des Nethestädtchen bei den Vorbereitungen zur Schmückung von Häusern und Straßen, ein leichter Wind setzt ein und so schön bleibt den ganzen Tag das Wetter. Im feierlichen Leviten Amt, zelebriert  …unter Assistenz von .. erleben die Katholiken den feierlichen erhebenden Auftakt zum Triumphzug des eucharistischen Heilandes durch und um die Stadt. Betend und singend , unterbrochen durch die Weisen der Feuerweht-Kapelle, zieht die Prozession aus.
Blumen an Blumen reihen sich an den Straßen, Grün und Fahren grüßen den eucharistischen Heiland, Hausaltären geben Ausdruck von Liebe und Verehrung. Im Allerheiligste, getragen von .. gibt der Heiland seinen Segen an den vier Stationen den Menschen und Fluren. Mit feierlichen Te deum nach dem Einzug der Prozession in die Kirche findet die Huldigung der sehr zahlreiche beteiligte Katholiken ihr Ende.
Nachmittags findet die feierliche Vesper statt und nun wartet der Herrgott wieder im stillen Tabernakel der Menschen, die zu ihm kommen, sich den wahren Herzensfrieden zu sicher.

Quelle
Herbert Engemann, Ulrich Ernst (1988): Nationalsozialismus und Verfolgung in Brakel – Dokumentation und Kommentar. Herausgegeben von der Stadt Brakel. Druck Hillebrand, Beverungen. S. 51