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Klostergründung ab 1645

Nach der Dreißigjährigen Krieg hatte Brakel 1.300 Einwohner, unter diesen gab es nur 205 Steuerzahler und die Stadt hatte hohe Schulden nach den Zahlungen der wechselnden oder stationierten Kriegsparteien (vgl. Engemann 1991).

Die Kapuziner waren ein Bettelorden, die in Paderborn ein großes Kloster besaßen. Die Bezeichnung „OFM“ bedeutet Ordo Fratrum Minorum Capuzinorum. Ihre Tracht ist die braune Kutte mit langer spitzer Kapuze. Die Mönche tragen Bart. Sie wurden von Bischof Ferdinand I. in Brakel angesiedelt. Vorher hatten Bischof Dietrich von Fürstenberg ab 1600 und mit Pfarrer Georg Deppe (Pfarrer bis 1660) die Rekatholisierung in Gang und erfolgreich durchgeführt.

Bis die weitere Pläne reiften, vergingen einige Jahre.

  • 1645 Ansiedlung der ersten Mönche
  • 1652 Bau der Hospitalkirche, also einer kleinen Kirche für die Einrichtung
  • 1654 Bau des Kloster für den Konvent. Davor lag die Räumung eines ganzen Stadtviertels für diesen Zweck
  • 1715 Bau der Kapuzinerkirche mit Gruft

Die Mönche hielten Gottesdienste in der eigenen Kirche, waren wohl auch sozial und pastoral tätig. die Jugendbildung war ein Arbeitsfeld. Die Klosterküche war bedeutsam für die Speisung der Armen. Auch andere Kirchorte wurde von den Priestermönchen versorgt, z. B. die Kapelle der Hinnenburg. Der Konvent umfasste in der Folgezeit um die 20 Personen, zum Zeitpunkt der Auflösung waren es noch acht. Gut die Hälfte waren Laienbrüder. Das Kloster finanziert sich weitgehend über Spenden und Almosen. Die Patrizierfamilien und der Adel stehen in der Pflicht.

Für den Bau der Klosteranlage und den Klosterbezirk mussten 27 Häuser weichen. Das Gebiet umfasst heute den Teil, der von Klosterstraße, Kapuzinergasse, Neustadt und Ostheimer Straße umschlossen wird. Zwei alte Wege und die Brucht wurden abgeschnitten. In der Kapuzinergasse war eine neue Brücke für den Übergang war erforderlich. Es ist verständlich, dass die viele erbost waren und betroffenen Bürger sich wehrten, bis zum Bischof mit einer Eingabe, vergeblich.

LWL – Archivalie des Monats/Blog (Dez. 2023): Der Grundbesitz der Kapuziner in Brakel 1645/46 im Spiegel einer Planskizze

Zum Plan mit Zustand von 1645
Der Plan mit (Maßstab in Fuß, ungewöhnlich für diese Zeit!) zeigt den Klosterbezirk als abgedunkelte Fläche. Die Ziffern Im Bereich bezeichnen eingezogene Gassen (B, C), Die Kapelle (D, später die Kapuzinerkirche) und das Hospital mit Garten (E). Die Brucht (F) verläuft nach Südost. Die Skizze nicht genordet, die Blickrichtung über D wäre südlich. Denn auf die Ostheimer Straße folgt die Südmauer.

Die Liste enthält die bezeichneten Bereiche (B-G) und bezeichnet die 27 Grundstücke, die bis auf drei mit Häusern/Häuschen bebaut sind. Die weiteren Nummern 28 bis 37 liegen außerhalb.

Unter den eingetragenen Namen findet sich Duvel, Husmann, Keiser, Kersting, Mauritz, Matthias, Mengossen, Müller, Nagel, Pepken, Rören, Temme, Vogt, Wippermann, Witte und andere.

Heute ist auf der Skizze ober die Kirche und die alte Kloster. Der übrige Teil wird vom St. Antonius-Altenheim (Seniorenhaus) und Innenhof eingenommen.