Waldkapelle Riesel 1739

Die Waldkapelle Riesel oder Marienkapelle am Triftholz

Die Waldkappelle bei Riesel ist ein Ort lebendigen Glaubens. Sie hat eine lange Geschichte und ist Ort auch mancher Erzählung. Nach ihrer Weihe und dem jährlichen Festhochamt Ende August wird sie auch Marienkapelle genannt.

Die Inschrift ist als Chronogramm ausgeführt. Die zahlreichen Großbuchstaben MDCLVI ergeben die Jahreszahl. Hier ist es 1739. In diesem Fall, mit über 30 Einzelzeichen, macht es die Inschrift nicht gerade einfach lesbar.

saCrashasAEDes
saVrarit Nbl VIrgo sea Venies
sls Regina faVens, slsoVeIVVaMenIfs
Ioannes CrVX Brakel x ConsUL
aC EVa GertrVD BeCRer DrIngen
bergICa ContVges

Dieses Heiligtum weihen Dir, o Jungfrau, die unten genannten.
Sei ihnen eine wohlwollende Königin und Helferin.
Johannes Crux, Bürgermeister in Brakel,
und Eva Gertrud Becker aus Dringenberg,

Johannes Crux und Eva Gertrud Becker
Jungfrau Maria eine wohlwollenden Königin
Prozession am Feste Mariä-Heimsuchung das Allerheiligste mitführ
.

Ein kleiner Hinweis an dieser Stelle: Der prächtige Altar (Alabaster) ist fünf Jahre älter als die Kapelle. Er ist stammt aus der Antoniuskapelle des Kapuzinerklosters Brakel, aus dem Raum der späteren Nähschule. Bei der Auflösung des Klosters 1840 wurde er hierher gebracht.

In den Urkunden der Hinnenburg gibt auch den Hinweis auf einen Eremiten in unmittelbarer Nachbarschaft der Kapelle (Antonius Neeser), für den 1745 eine ansehnliche Bleibe gebaut wurde. Später, 1761, kam ein zweiter Eremit (Heinrich Lakemeyer aus Erkeln) hinzu. Danach verliert sich die Spur der Aufzeichnungen.

Eine lebendige Wallfahrt bzw. Gottesdienstkultur ist bis heute erhalten.

Quelle: Heimatbuch des Kreises Höxter 1927, S. 132-134.