Nato-Luftverteidigung und Manöver
In der Zeit des Kalten Krieges, der Nachkriegszeit bis zum Fall der Mauer 1989/90 war der Kreis Höxter ein großes Ausmarschgebiet und eine bedeutende Waffenkammer der Alliierten und der Bundewehr. Durch die nahe Grenze, den „Roten Vorhang“, war Höxter mit der Weser eine Hauptkampflinie, von der es eine Autostunde bis zur Grenze war.
Besondere Stützpunkte dabei waren die Desenberg-Kaserne in Borgentreich, die Radarstation in Auenhausen, die belgischen Luftabwehr-Stellungen im Modexer Wald bei Brakel (u. a.) sowie das britische Munitionslager Bilster Berg. Höxter hatte drei Truppenübungsplätze und weitere Einrichtungen.
1969 fand ein großes Manöver statt im Kreis mit 66.000 Soldaten („Großer Rösselsprung“). Bei der Großübung waren 400 Panzer beteiligt sowie Hubschraubern und 100 Kampfjets beteiligt. Es wurde simuliert ein Angriff von Truppen des Warschauer Paktes über Niedersachsen und Nordhessen ins Ruhrgebiet.
In Brakel war das Artilleriebataillon 43 A angesiedelt. Eine Kasernenanlage für 750 Soldaten und die benachbarte Wohnsiedlung wurden im Gebiet lange Wanne erbaut. Die Einheit betreute die HAWK-Raketenstellungen bei Rheder, in Tietelsen, Bosseborn, in der Egge bei Willebadessen und in Hausheide (Bad Driburg).
Literatur
- Ausstellung 2024 im Kreishaus Höxter „55 Jahre Manöver Großer Rösselsprung, erstellt durch die Reservistenkameradschaft Warburger L.and