Schriftenreihe Heft 13 (1997) Auswanderer 19. Jh.
Wirtschaftliche Situation im 19. Jahrhundert war unterschiedliche. Mehrere Jahre waren von ausgesprochenen Missernten geprägt, eine Armenküche war viele Jahre im Kapuzinerkloster eingerichtet. Armut, wirtschaftliche Not, aber auch Wegfall von Handwerkern im Zusammenhang mit der Industrialisierung und nachfolgende Bauernsöhne. In der Stadtchronik heißt es: „Könnte man auf dem Landwege nach Amerika kommen, so würde die Hälfte der Bevölkerung Brakel dorthin auswandern“. Alle suchten einer besseren wirtschaftlichen Existenz und neue Freiheiten. Die Auswanderer hatten erst eine abenteuerliche Überfahrt im engen Schiff vor sich und sie erwartete ein entbehrungsreicher Anfang.
Schriftenreihe Heft 13 (1997) Auswanderer 19. Jh.
- Im Heft wird von den Hautwellen 1845 und 1857 berichtet, dann von weiteren Auswanderungen aus Brakel bis 1894. Es wird die Zahl von ca. 300 Personen genannt, das wären ca. 10 % der Einwohner.
- Eine Auswanderung war von vielen viele Formalitäten und Genehmigungen begleitet und erforderte die Mitwirkung von Agenten (Werbern). Genannt werden die Agenten: Elias Vogt, David Ostheim (Kaufmann) und Philipp Rustemeyer (Versicherungsagent, Sohn des Posthalters)
- Von dem erfolgreichen Rückkehrer Hermann Adolf Scheidt wird berichtet.
- Ein Briefwechsel von Josef Potthast (geb. 1802 ) aus dem Jahr 1958 ist auf ca. 10 Seiten wiedergegeben. Der Aussiedler stammt aus der Familie Potthast in Feldtokansen, einem Pachthof der Stadt in einer Waldinsel des Modexer Waldes.
Literatur
Dr. Herbert Engemann (1997): Wirtschafts- und Militärflüchtlinge aus Brakel – Ein Beitrag zur Auswanderung im 19. Jahrhundert. Brakeler Schriftenreihe, Heft 13
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