Verkehrswesen

Verkehr, Bahn, Post

Koberg bilanziert gute verkehrliche Verhältnisse (S. 62-63) für die Zeit um 1900 und ordnet sie ein in dem Satz: „Brakel ist von jeher der Mittelpunkt des Handels und Verkehrs für die ganze Umgegend gewesen und ist es auch in gewissem Sinne noch bis auf den heutigen Tag geblieben.“  

Brakel ist gut erschlossen, heißt es, und mit den benachbarten Städten der Kreise Höxter und Warburg durch „ein wohlgepflegtes Straßennetz“ verbunden. „Die beiden Provinzialstraßen Warburg – Pyrmont und Paderborn – Höxter kreuzen sich in Brakel; von diesen zweigen sich bei Brakel zahlreiche und gute Kreis- uns Gemeindestraßen nach allen Richtungen ab […]“

Der Bahnhof „ist um ein Ausladegleis erweitert worden; die Personenverbindungen […] sind während des ganzen Jahres wesentlich günstiger geworden.“  Der Nachmittagsschnellzug nach Berlin hält im Winterhalbjahr in Brakel. Auf zwei Seiten werden Pläne dargelegt für eine Kleinbahn (45 km) bzw. Nebenbahn (51 km) innerhalb der beiden Kreis Höxter und Warburg. Die Projekte kamen bekanntlich nicht zur Ausführung, „weil die Rentabilität des Unternehmens“ nicht gesichert war.“  

Zum „Kaiserlichen Postamt“ führt er aus, es ist „vom 1. April 1893 ab in Benutzung genommen worden“ und damit aus dem Haus des Kaufmanns Rox am Markt umgezogen. Die Telegrafenverbindung ging “am 5. Januar um 8 Uhr vormittags“ in Betrieb „und ist gleichzeitig mit dem Sprechverkehr nach außerhalb eröffnet worden.“ Vorher gab es nur ein Ortsnetz für Telefon. Eine Aufstellung über 9 Jahre zeigt die Einnahmen, Ausgaben und Stückzahlen der postalischen Dienstleistungen.

Quelle: Koberg 1901, S. 62-66