Kreuzstein St. Michael-Ostchor außen 1335

Der (Scheiben-) Kreuzstein St. Michael 1335 erinnert an zwei verunglückte Bauleute

An der östlichen Außenwand des Südschiffes St. Michael (zum Kirchplatz hin) befindet sich ein Kreuzstein in Augenhöhe. Eigentlich sollten alle, die hier vorübergehen, eine Ave Maria sprechen in Gedenken an zwei Bauleute, die 1325 beim Anbau des hochragenden Chors ihr Leben verloren haben.

Schriftplatte
Die Sandsteinplatte enthält einen beschrifteten Radkranz mit griechischem Kreuz. Der ursprüngliche Ort der Tafel wird an anderer Stelle vermutet. Die Tafel wurde erst nach dem großen Dachbrand 1517 hier angebracht. Die Schrift ist lateinisch, mit vielen Abkürzungen, verquerem Latein und ist stellenweise nicht entzifferbar. Trotzdem gibt es eine schöne Übertragung.

Inschrift

Es starben hier
Hermanus… Albertus aus der Familie Weise [1]
am Tag nach dem Feste der seligen Apostel Simon und Judas [28.10.]
…  
Ihr, die ihr vorübergeht, sei, bitte ich, unser eingedenk, die wir hier liegen niedergestreckt durch die Mauern, die durch einen Wirbelwind in Bewegung gerieten. Grüßet mit einem Ave den Vater mit der Jungfraumutter.

[1] Der Familienname Weise in in Brakel belegt. Es handelt sich um einen Bürger der Stadt. Dasselbe wird auch von Hermann vermutet, dessen Familienname unleserlich ist.

Unter Pfarrer Berthold von Berg (1281-1345) wurde das Pfarrhaus errichtet und die Kirche St. Michael um den Ostchor erweitert.

Literatur

  • Wilhelm Brockpähler (1963)
    Steinkreuze in Westfalen. Aschendorff 1963. [Das Kreuz ist darin beschrieben]