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Das Kloster Brede – Augustinerinnen 1483

Vor langer Zeit kauften die Asseburger auf Schloss Hinnenburg ein altes Gut, das „Praedium Bridi“, das „drei wüste und öde Landstriche up der Breden“ bewirtschaftete. „Praedium“ ist die Bezeichnung für ein Landgut und „Brede“ bezeichnet eine ebene weite Ebenen Fläche, eine Breite, mehr breit als lang.

Auf diesem Gebiet sollte sich ein Kloster ansiedeln. Dafür kamen im Jahr 1483 Augustinerinnen vom Kloster Herford nach Brakel, um dieses aufzubauen mit der Unterstützung der Hinnenburger Schlossherren.

Das gelang offenkundig, denn der ausgewählte Frauenorden hatte sich verschrieben einem Leben in Einfachheit, Gebet und Arbeit. Der Orden stand ganz im Gegensatz der verweltlichten adeligen Damenstift in Neuenheerse und Gehrden. Das Kloster erhielt den Namen „Maria Opferungstal“.

Die wirtschaftliche Tätigkeit der Schwestern wurde aber kritisch betrachtet und die Zünfte der Stadt setzten sich erfolgreich zur Wehr. Die Zeiten waren nicht einfach und sie blieben es für das Kloster. Und es ist ein kleines Wunder, dass sich dieses Kloster so lange halten und zum besonderen Ruf der Stadt beitragen konnte.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster zunächst nicht sehr bedrängt, weil es – außerhalb der Stadtmauern gelegen – weiterhin unter der Hoheit des Bischof von Paderborn stand. Doch ein Feuer von 1632 vernichtete das Anwesen und die Schwestern zogen in die Stadt. Nach 1648, die Kriegsende, konnten sie das Kloster wieder aufbauen. In dem bekannten Panoramabild der Stadt von Fabritius 1665 ist auch das Kloster zu erkennen.: Drei ordentlich Gebäude sind zu erkennen! Mithilfe von Spenden hatten sie den Wiederaufbau gemeistert.

Aber die Zeiten für Brakel wurden nicht besser, es gab mehrfach durchziehende kaiserliche Truppen, die auf dem Weg nach Holland, das Frankreich sich einverleiben wollte, hier campierten und versorgt werden mussten. Auch im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) das gleiche Bild. Die Stadt war verarmt und entvölkert.

Doch das Schloss Hinnenburg erlebte anschließend seine Glanzzeit mit dem Fürstbischof Wilhelm Anton (1707–1782) und seinem Bruder Hermann-Werner (1702–1779). Beide waren großzügig und bauten in barocker Pracht. Auch das Kloster wurde bedacht. Die beiden Prunkportale beim Kircheneingang 1771 und am Seitenflügel links von 1774 künden von einer Erweiterung des Kosters mit Kirche. Foto und Erklärung (hier und hier).

Die Schwestern kümmerten sich weiter auch um soziale Aufgaben und gaben Almosen an Bedürftige.

Mit der Säkularisation 1803, als die kirchlichen Einrichtungen an den Staat übergingen, endete das Koster der Augustinerinnen im Jahr 1812. Die vorhandenen Schwestern bekamen eine Rente und die letzte Schwester starb 1844.

Beider Übernahme durch die Preußen 1811/12 wurden Urkunden, Besitz und Werte durch eine Kommission aufgenommen. Schwester Maria Jörgens beschreibt im Buch von 1983 die Verhältnisse:

  • Personen: 1 Domina (Odilia Möller, Äbtissin), 9 Schwestern , 1 Propst
  • Vermögensforderung durch Kredite: 6.450 Taler
  • Gebäude
  • Ländereien: ca. 22,5 ha Acker und Grünland (mit wenigen Pfandstücken) sowie der Klostergarten für Kräuter, Gemüse und Hopfen.
  • Viehbestand: 6 Pferde, 11 Kühe, 4 Rinder, 18 Schweine und 127 Schafe
  • Beschäftigte: Großknecht, 2 weiter Knechte, 1 Kuhhirt sowie 1 Köchin und 2 Mägde

Dem Kloster werden geordnete Verhältnisse und eine ordentliche Wirtschaft bescheinigt. Aus dem Klostergut wird eine Domäne unter der Führung des Administrators Ludovici (vorher Stadtkämmerer). Bereits 1812 wird das Kloster und das Klostergut bei einer öffentlichen Versteigerung verkauft und vom Schlossherrn Hermann-Werner v. Bocholtz-Asseburg (1770-1849) zurückgekauft.

Literatur

Kloster Brede (1983): Up der Breden 1483 1833 1983 – Festschrift zum Doppeljubiläum 500 Jahre Kloster und 150 Jahre Orden der Armen Schulschwestern. Beitrag „Mariä Opferungsthal- Opfer der Säkularisation“, S. 28-35