Die vier Bauernschaften

Mit der Erweiterung der Stadt im Zusammenhang der Wüstungen und der Stadtwerdung bildeten sich erste Bauernschaft. Diese gliedern sich schließlich nach den vier Stadtbereichen, den alten traditionellen Vierteln, benannt nach den Stadttoren:

  • Thy-Bauerschaft
  • Königssträßer Bauernschaft
  • Ostheimer Bauernschaft
  • Hanekämper Bauernschaft

Synonym wird auch der Begriff „Meierschaften“ verwendet, der nach Ewald eigentlich eher die berufsständische Vertretung war. Die Bauernschaften hatten ursprünglich die inneren Angelegenheiten von Bereichen der Feldflur mit den Gemeinheitsflächen zu regeln, mit Viehtriften, Wegen, Nutzung usw. Auch bei Wahlen und Versammlungen war die Bauernschaft-Gliederung Maßstab.

Es gab wohl auch Lokale, wo man sich traf, um Dinge zu besprechen, wie z. B. das Gasthaus zur Linde (Königstraße) oder Gasthaus Tegetmeier (Hanekamp). Die Treffen auf Ortsebene fanden im Gasthaus zur Meierei (Elbracht-Hülseweh, am Thy) statt.

Der Bürgerschützenverein Brakel (von 1567) besteht aus diesen vier Zügen. Jeder Zug wird von einem Zugführer geleitet, dem 2 Unteroffiziere zur Seite stehen.

Diese schöne Tradition der lokalen Zuordnung lebt bis heute fort beim Schützenfest, spielt aber darüber hinaus im kaum mehr eine Rolle.

Quellen:
– Satzung Bürgerschützenverein Brakel
– Städteatlas Heinz Stoob 1975
– Buch Ewald Stadt Brakel, S. 109