Ostdenkschrift 1965

Ostdenkschrift 1965

Große Diskussion entzündete die Ostdenkschrift der evangelischen Kirche 1965 und die nachfolgende Ostpolitik Willy Brandts. In der Denkschrift wird 20 nach zwanzig Jahren Integration festgestellt, dass die Vertriebenen immer noch benachteiligt sind. Der Anteil der Empfänger von Sozialhilfe war noch bemerkenswert, nur knapp 20 % wohnten in einer eigenen Wohnung. Auch eine Familienhilfe war bei den nicht selten Alleinstehenden ein Problem und führte zur Vereinsamung. Die Teilhabe an der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung war nicht gleich. 

Der Lastenausgleich war eine bedeutende Leistung zur sozialen und wirtschaftlichen Eingliederung. Nur hat es mit der Vergabe nicht immer reibungslos funktioniert und die Entschädigung fielen sehr unterschiedlich aus. Vergleichbare Einkommensverhältnisse und Lebensstandard wurden hier erst ab den 1980-er Jahren erreicht.

Die früher selbständigen Bauern und Landwirte sowie selbständigen Gewerbetreibenden aus dem Osten, also aus „Selbständigen“ und „mithelfenden Familienangehörigen“ wurden Arbeiter geworden. Das ist ein sozialer Abstieg brachte weder das Einkommen noch den Lebensstandard der Nichtvertriebenen.

Auch das Einleben in die Gesellschaft war durch Mentalitätsunterschiede der Bevölkerung aus den verschiedenen Landsmannschaften erschwert. Eine gewisse oder offene Fremdenfeindlichkeit der einheimischen Bevölkerung waren nicht selten. 

https://archiv.ekd.de/download/ostdenkschrift_1965.pdf